Buchkritik -- Udo Ulfkotte -- Gekaufte Journalisten

Umschlagfoto, Udo Ulfkotte, Gekaufte Journalisten, InKulturA Wer ein aufmerksamer Leser von Zeitungen und ein ebenso wachsamer Beobachter von Nachrichtensendungen und politischen Magazinen ist, den beschleicht schon lange das Gefühl, dass die veröffentlichte Meinung weit davon entfernt ist, sachgerecht und neutral zu berichten. Statt Information wird dem politisch interessierten Bürger Meinungsmache geliefert, die nicht selten die Grenze der Indoktrination übersteigt.

"Was ist los mit unseren Journalisten? Sind die bekifft oder stehen die unter sonstigem Drogeneinfluss?" So ähnlich fragt Udo Ulfkotte in seinem Buch "Gekaufte Journalisten" nach dem Grund, weshalb es quer durch die Presselandschaft keinen investigativen Journalismus mehr gibt. Nun ist Ulfkotte niemand, der einfach nur eine Verschwörung wittert, sondern er plaudert genussvoll aus der Schule, war er doch selber jahrelang Journalist bei zahlreichen "Qualitätsblättern" und weiß also, worüber er schreibt.

Information war gestern. Heute gibt es, folgt man dem Autor, nur noch von interessierten Kreisen bezahlte Reportagen, die, getarnt als Berichte politischer oder wirtschaftlicher Natur, dem Leser eine Information suggerieren, um ihn, im schlechtesten Fall, zu manipulieren und, mehr oder weniger geschickt, die Interessen der Regierung zu proklamieren oder die Verkaufszahlen der Industrie anzukurbeln.

Kaum ein Artikel in den Blättern der selbst ernannten "Qualitätspresse" ist ohne manipulativen Hintergrund zu verstehen. Um so mehr, wenn der Autor Mitglied in einem der transatlantischen Vereine ist, deren mehr oder weniger offenes Ziel in der Beeinflussung der "Eliten" im Sinn der US-amerikanischen Interessen besteht. Ulfkotte nennt Ross und Reiter und so manche politische Information bekommt einen ganz anderen Kontext, wenn der Leser weiß, welcher Redakteur oder Journalist Mitglied in welchem transatlantischen Verein ist.

"Gekaufte Journalisten" lässt auch den Naivsten unter denen, die ihre Informationen vorwiegend aus der Systempresse beziehen, einen kalten Schauer über den Rücken laufen. So z. B. als die Bundeskanzlerin auf dem Höhepunkt der Eurokrise die Chefredakteure der maßgeblich einflussreichsten Zeitungen Deutschlands ins Kanzleramt zitierte, um diese auf eine Berichterstattung einzuschwören, die die Bevölkerung in erster Linie beruhigen sollte und die das Ziel hatte, das wahre Ausmaß der Bankenkrise zu verschweigen. Das Ergebnis ist uns bekannt: Die Zeitungsmacher befolgten den "Wunsch" der Kanzlerin wie dressierte Affen.

Udo Ulfkotte schreibt aus eigener Erfahrung, wenn er betont, dass die meisten politischen Auslandsreportagen bezahlte Imagekampagnen der Staaten sind, über die berichtet wird, also dem Leser in Deutschland Informationen über die politische Lage geben sollen. Nichts könnte mehr an der Wahrheit vorbeigehen, als diese Auffassung.

Da werden Journalisten z. B. in den besten Hotels untergebracht, mit üppigen Geschenken versorgt und nicht selten liegt bereits eine schöne Frau im Hotelzimmer bereit, um die sexuellen Wünsche des Reporters zu erfüllen. Wie könnte der Leser angesichts solcher massiven Einflussnahme seitens der Gastgeber noch eine neutrale Information erwarten?

Ein Blick auf die aktuelle Berichterstattung angesichts der unser Land überrollenden Flüchtlingswelle aus afrikanischen Staaten beweist einmal mehr die Thesen Ulfkottes von den gekauften Journalisten. Nirgendwo findet sich in den "Qualitätsmedien" eine Stimme der Vernunft, die die deutsche Einwanderungspolitik kritisch hinterfragt und das verantwortungslose Handelns der Bundesregierung anprangert. Da singen alle Blätter lieber unisono das Lied von den dringend benötigten Fachkräften und zaubern dabei eine Lüge nach der anderen aus dem Hut.

Es geht, und da ist Udo Ulfkotte unbedingt zuzustimmen, inzwischen eigentlich darum, was von den Medien verschwiegen wird und nicht darum, was dem Bürger berichtet wird. So war es sprichwörtlich eine verkehrte Welt, als es darum ging, den Bürgern den Irakkrieg schmackhaft zu machen. So sehr sich die "Qualitätsblätter" auch bemühten die Menschen in Deutschland in eine Kriegsbegeisterung zu versetzen, so empfindlich sind sie damit gescheitert.

Es ist wahrlich kein Wunder, dass immer mehr Menschen den "Qualitätszeitungen" den Rücken kehren und die Abonnements kündigen. Jede der großen deutschen Tageszeitungen macht derzeit enorme Verluste und nicht wenigen Journalisten droht die Arbeitslosigkeit. Mein Mitleid hält sich jedoch in Grenzen.

"Gekaufte Journalisten" ist für jeden Bürger, der sich über die üblen Spielchen der Medien informieren will, eine Pflichtlektüre.




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Veröffentlicht am 26. Oktober 2014