Umschlagfoto  -- Gabriele Kuby  --  Auf dem Weg zu einem neuen Gender-Menschen Umschlagfoto  -- Gabriele Kuby  --  Die Gender Revolution Wer aufmerksam die aktuellen gesellschafts- und familienpolitischen Vorgaben der Politik betrachtet, stellt verwundert fest, daß sich ein Paradigmenwechsel ankündigt. 1995 auf der 4. Weltfrauenkonferenz in Bejing erhielt dieser Wechsel einen Namen: Das Gender Mainstreaming (GM). Für die Beziehungen zischen den Geschlechtern, immerhin wird dieser Unterschied von den Verfechtern des GM noch zugegeben, sollen allein die gesellschaftlichen Bedingungen verantwortlich sein und nicht mehr geschlechtsspezifische Merkmale.

Diese These, die bestenfalls Theoriecharakter besitzt, wird ebenso wie in den USA, auch von der EU wie eine leuchtende Ikone vor sich her getragen. Da kann es nicht verwundern, daß die deutsche Regierung, deren Markenzeichen es seit der rot-grünen Koalition ist, jeder Sau nachzulaufen die von kleinen, aber einflußreichen gesellschaftlichen Randgruppen durch das mediale Dorf getrieben wird, noch einen drauf setzt und versucht unter Führung einer CDU Familienministerin die Deutungshoheit über Kindererziehung zu erlangen.

Man könnte sich über Parolen wie flächendeckende Krippenbetreuung, Wahlfreiheit der Eltern zwischen Beruf und Kindererziehung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie eigentlich nur amüsieren, wenn dahinter nicht ein politisches Interesse stehen würde, dessen gesellschaftliche Auswirkungen bereits jetzt zu beobachten sind.

Diesen Unbilden stellt sich die Soziologin und Schriftstellerin Gabriele Kuby entgegen. Ihr Fazit: Wir leben unter einer Diktatur des Relativismus. Tradierte Werte und Normen wurden seit dem Ende der 60er Jahre nach und nach über Bord geworfen. Die Familie wurde als Keimzelle des Faschismus desavouiert und dem Individuum eine nahezu gottähnliche Stellung eingeräumt. Das Ergebnis von 40 Jahren Fehlentwicklung kann sich heute nicht sehen lassen.

Hedonismus, augenblickliche Triebbefriedigung materieller und sexueller Natur, Solipsismus als letzte Ausdrucksform der verordneten Relativismus bedeutet in letzter Konsequenz das Scheitern einer Gesellschaft. Geburtenrückgang und die steigende Anzahl "glücklicher" Singles sind der letzte Akt in der Vorführung eines sterbenden Staates. Stammzellenforschung gilt in Deutschland als ethisch umstritten, Abtreibung jedoch wird mit staatlichen Geldern unterstützt. Perverser geht es nicht mehr.

Kuby steht, natürlich politisch inkorrekt, für eine andere Politik. Mit starken Worten beschreibt sie Fehlentwicklungen der deutschen Gesellschaft und weist auf aktuelle Mißstände. Damit hat sie sich in Politik und Medien viele Feinde gemacht. Reflexartig wird ihre gegensätzlich Meinung lächerlich gemacht. Eine ernsthafte Auseinandersetzung findet nicht statt. Die veröffentlichte Meinung ist fest in den Händen kleiner, einflußreicher Gruppen, deren Ziel darin besteht, die Gesellschaft in ein wertneutrales System von "alles ist erlaubt" zu transformieren. Auf diesem Weg sind sie ein gutes Stück vorangekommen. Autorinnen wie Kuby ist es zu verdanken, daß dies nicht unbemerkt geschieht.

Leider und das ist der einzige Makel ihrer Bücher, stellt sie ihre persönliche Religiosität, bzw. ihre Nähe zur katholischen Kirche zu oft in den Mittelpunkt ihrer Argumentation. Es gibt in unserem Land jedoch viele Menschen, die sich dem politisch gewollten Relativismus entgegenstellen ohne diesen Widerstand auf eine Amtskirche zu begründen. Werte sind kein Alleinbesitz der Religion.




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