Umschlagfoto  -- Rolf Stolz  --  Machtbestreitung Umschlagfoto  -- Rolf Stolz  --  Auf Nachfrage Umschlagfoto  -- Rolf Stolz  --  Nur Kunst Wer die Wochenzeitung "Junge Freiheit" liest, kennt Rolf Stolz als Kolumnisten dieses Blattes. Seine Reflexionen, die immer die aktuelle politische Situation kommentieren und die Befindlichkeiten der Herrschenden darlegen sind stets scharfzüngig und pointiert.

Jetzt sind von diesem Autor drei Bände erschienen, welche die Quintessenz eines politisch und künstlerisch engagierten Lebens widerspiegeln. Der Autor, Jahrgang 1949, Diplom-Psychologe und 1980 Mitbegründer der GRÜNEN, politisch nicht angepasst, legt mit Machtbestreitung, Auf Nachfrage und Nur Kunst eine Sammlung seiner teils veröffentlichten, teils bisher unveröffentlichten Essays und Artikel vor.

Die Leser, die mit seinen Kolumnen nicht vertraut sind und die jetzt die Möglichkeit haben, sie in konzentrierter Form kennenzulernen, werden sich wegen der politischen Heimat des Autors, eines dezidiert Linken, ob der politisch unkorrekten Meinung und des manchmal sehr bissigen Tons wundern. Ein Linker hat doch immer der Meinung des aktuell herrschenden Mainstreams zu folgen.

In diesem Fall Fehlanzeige. Rolf Stolz ist einer der wenigen Linken, wenn diese Unterscheidung zwischen den politischen Lagern überhaupt noch getroffen werden kann, dem das Wohlergehen dieses Landes und damit auch seiner Bewohner am Herzen liegt. Seine Artikel und Bücher zum Thema Einwanderung sprechen für sich. Politischen Fehlentwicklungen und ihren Verursachern, die er in einer vom Kurs abgekommenen, ehemals linken Protestbewegung verortet hat und die es sich inzwischen in dem einst von ihnen bekämpfen System gemütlich gemacht haben, gilt sein unermüdlicher Kampf.

Er konstatiert einen Verfall politischer und gesellschaftlicher Moral. Eines seiner Beispiele ist, natürlich, der Lebenslauf einer im intellektuellen Sinn gescheiterten Existenz wie Joschka Fischer, dem es gelang, ohne nachweisbare Qualifikationen eines der höchsten Ämter der Bundesrepublik zu bekleiden und in dieser Position das Schoßhündchen US-amerikanischer Aussenministerinnen zu spielen.

Leider ist diese Vita keine Ausnahme in der Riege der dieses Land regierenden Personen. Rolf Stolz wird nicht müde, diese Klüngelwirtschaft in seinen Artikeln zu attackieren. Das Mittelmaß hat Einzug in dieses Land gehalten und feiert sich selber. Privatfernsehen, mit Hilfe des Ex-Bundeskanzlers Kohl eingeführt, politisch korrektes Neu-Sprech der Etablierten in Medien, Gewerkschaften, Kirchen und Parteien sorgen fröhlich für den Untergang dieses Staates.

In dem Band Nur Kunst erregt sich der Autor zu recht über die mediokre, ausschließlich von finanziellen und massenwirksamen Gesichtspunkten betrachtete Kunstszene. Er führt eine Beispielrechnung und zeigt, wie einfach es wäre Nachwuchskünstler zu fördern und der Kunst ein breites Fundament in der Öffentlichkeit zu schaffen. Doch, so sein pessimistisches Fazit, in einem Land, dass das Fremde mehr liebt als das Eigene und dem es an politischem Gestaltungswillen fehlt, ist das nicht mehr machbar.

Nach der Lektüre dieser drei Bände, die jeder für sich, den Aufschrei eines Kritikers zeigen, der nicht dazu bereit ist, die Dinge so geschehen zu lassen, wie sie sich entwickeln, kann sich der Leser eines tragischen Eindrucks nicht erwehren. Betrachtet man die vielen Essays, Artikel und Kolumnen als Kommentar zu der Entwicklung unseres Landes und vergleicht man diese treffenden Analysen und Vorschläge mit der aktuellen Realität, dann folgt eine starke Ernüchterung.

Ein politisches Leben, komprimiert in drei Bände. Diese Zusammenfassung dessen, was falsch läuft in diesem Land, zeigt beim Vergleich mit der momentanen Situation Deutschlands hauptsächlich eine stetige Abwärtsspirale. Politisch fremdbestimmt, wirtschaftlich dank des angelsächsischen Finanzmodells bankrott, gesellschaftlich gespalten in viele Arme und wenige Reiche und kurz davor durch Masseneinwanderung und die daraus resultierende demographische Verwerfung zu kollabieren.

Rolf Stolz vertritt klare Positionen. Fehlentwicklungen bezeichnet er als solche und tritt als Vertreter nationaler Interessen auf. In einer Zeit, in der sich politische Positionen verwischen, in der CDU-Ministerinnen auf gesellschaftspolitischem Terrain Standpunkte vertreten, die sich noch nicht einmal die DDR-Führung hätte getraut zu propagieren, in einer Zeit, in der eine ehemalige rot-grüne Koalition deutsche Soldaten in den Krieg schickte und eine aktuelle rot-schwarze Koalition in Afghanistan einen Krieg führt, der kein Krieg sein darf, braucht dieses Land neue Ideen. Die erste davon wäre zu überlegen, wie die aktuell regierende Bande abgeschafft werden könnte.




Meine Bewertung:Bewertung