Buchkritik -- Werner Weidenfeld -- Europa

Umschlagfoto, Werner Weidenfeld, Europa, InKulturA Je mehr sich die Idee der derzeit praktizierten europäischen Integration in einer Sackgasse verläuft, desto lauter werden die Stimmen derjenigen, die an der verfehlten Idee Gesamteuropa festhalten. Der Kontinent, der inzwischen unter dem demokratisch fragwürdig legitimierten Brüsseler Politapparat leidet, ist auf dem gefährlichen Weg der Spaltung, welche von den herrschenden Eliten bewusst in Szene gesetzt wird, um die dubiosen politischen Ziele der EU-Ochlokraten durchzusetzen.

Werner Weidenfeld, Politikberater und Publizist, ist eine dieser Stimmen, die den Weg der europäischen Integration als unausweichlich bezeichnen und einen noch weitergehenden Transfer nationaler Politik in Richtung Brüssel fordert.

Europa, so Weidenfeld, hat das Zeug zur Weltmacht. Angesichts solcher Aussagen gerät auch der wohlgeneigteste Leser in Rage, blendet der Autor doch geschickt alle, sich in den letzten Jahren immer deutlicher zeigenden Fehlentwicklungen der europäischen Politik aus. Mangelnde demokratische Legitimation, grobe Missachtung des Willens der europäischen Bürger, eine Einwanderungspolitik, die eher einem gezielten Volksaustausch ähnelt und nicht dem von den Politik beschworenen Kampf um die besten Köpfe und die fast schon Veruntreuung zu nennenden Rettungsschirmaktionen, die inzwischen Milliarden Euro in die gierigen Hälse von internationalen Großbanken transferiert haben.

Diese Liste des angekündigten Scheiterns lässt sich beliebig verlängern, man denke nur an die permanenten Vertragsbrüche, die die europäischen "Eliten" inzwischen begangen haben. Von der fast besinnungslos zu bezeichnenden Einmischung in die innenpolitischen Angelegenheiten der Ukraine und das Schüren des Konflikts mit Russland ganz zu schweigen.

Pikanterweise macht sich Weidenfeld stark für eine noch engere politische Zusammenarbeit mit den USA, durchgeführt durch eine "Elite" europäischer Politiker, die, ausgestattet mit noch mehr politischer Macht, diese Partnerschaft vorantreiben sollen. Dahinter steht nichts weniger, und der Autor scheut nicht davor zurück, es klar und deutlich auszusprechen, als der Verzicht der europäischen Staaten auf ihre jeweilige nationale Souveränität und letztendlich ein Vielvölkerkonglomerat, dem, angefeuert durch die unbeschränkte Zuwanderung aus vornehmlich muslimischen Ländern, eine traurige Zukunft beschieden ist. Die vom derzeitig herrschenden politischen Personal so heuchlerisch beschworenen europäischen Werte sind dann wohl dem Untergang geweiht.

In Zeiten, in denen die fetten Frösche im Teich besonders laut quaken, ist die Gefahr für den Bürger am größten. Nicht noch mehr europäische Integration ist notwendig, im Gegenteil, weniger Europa und mehr nationale Souveränität ist angesagt. Die Bürger wissen bereits um das Scheitern Europas, sollte der bisherige verfehlte Weg der europäischen "Eliten" fortgesetzt werden.




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Veröffentlicht am 21. Dezember 2014