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Buchkritik -- Markus Mähler -- AbGEZockt

Stellen Sie sich vor, Sie wären gezwungen, für eine Leistung zu bezahlen, die Sie gar nicht nutzen, vielleicht nicht nutzen wollen oder es, mangels geeigneter Ausstattung, überhaupt nicht können? Sagen wir, Sie müssten für den örtlichen KFZ-Reparaturservice monatlich einen Obolus leisten, obwohl Sie weder ein Auto noch ein Motorrad besitzen.

Fänden Sie das gerecht, oder würden Sie sich gegen diese Zwangsabgabe zur Wehr setzten? Der Zahlungsaufforderung des Staates nicht nachkommen und das Risiko auf sich nehmen, aufgrund Ihrer Weigerung eines Tages im Gefängnis zu landen?

Nicht anders verhält es sich mit der sog. „Rundfunksteuer“, die von jedem „Wohnenden“ – die Zwangsabgabe ist in der Tat eine Steuer auf das Wohnen – entrichtet werden muss. Wenn es um Euphemismen bezüglich der Verklärung staatlich abgepresster Beträge – vulgo Steuern – geht, dann sind die Granden des polit-medialen Kartells äußerst kreativ. „Demokratieabgabe“ und „Informationspflicht“ sind nur zwei der Begriffe, mit der die daran und davon profitierenden Elemente diese Steuer bezeichnen.

Diese Zwangsabgabe spült der Öffentlich-Rechtlichen-Verdummung jährlich Milliarden Euro in die Kassen und die nächste „Beitragserhöhung“ ist bereits beschlossen. Was aber geschieht mit den Menschen, den Bürgern, die sich diesem Zwang entziehen wollen und die Zahlungen verweigern?

Markus Mähler hat sich, nicht zuletzt durch einen Selbstversuch, daran gemacht, hinter die Kulissen der, wie er sie nennt, „Erntemaschine“ GEZ zu blicken und kommt in seinem überaus gut recherchierten Buch zu Ergebnissen, die jedem Bürger die Haare zu Berge stehen lassen.

Offiziell gibt es keine Zahlen darüber, wie viele Menschen wegen ihres Zahlungsboykotts im Gefängnis sitzen, doch einige Namen sind durch die Medien gegangen, u. a. der von Sieglinde Baumert, eine Frau, die wegen ihrer Verweigerung der „Rundfunksteuer“ – in dem Fall 190,00 Euro – ins Gefängnis kam.

Nicht möglich in Deutschland? Genau das Gegenteil ist der Fall. Mähler schildert die perfiden Methoden der Gebühreneintreiber, hinter denen, auch wenn sowohl ARD als auch ZDF vermeiden, dass zuzugeben, immer die Rundfunkanstalten, bzw. die Politik und ihre willigen Satrapen stehen, die, auch darauf weist der Autor süffisant hin, hinsichtlich des 2013 eingeführten Rundfunkbeitrags und des ihm zugrunde liegenden Gesetzes, mehrheitlich keine Ahnung besaßen, welchem Werk sie da zustimmten.

Nebenbei bemerkt: Auch viele andere durchgewunkene Beschlüsse des Bundestages dürften nach dem Muster „keine Ahnung, das aber reichlich“ abgelaufen sein. Stichwort Euro- und Griechenlandrettun...

„AbGEZockt“ ist ein fundiert und sachlich geschriebenes Buch, das selten Ausflüge in die politisch-gesellschaftliche Dimension dieser Zwangsabgabe macht. Seine Stärke und die Fassungslosigkeit des Lesers liegt in der individuellen Ebene, die den Bürger, der, da sämtlich „Beschwerden“ vom Bundesverfassungsgericht abgewiesen wurden – darf man vom Kirchhof-Clan sprechen? – und zukünftige juristische Klagemöglichkeiten nicht mehr möglich sind, als ohnmächtig gegenüber den Raubzügen des Staates zurücklassen.

Als wenn das noch nicht schlimm genug wäre, gibt es, realistisch betrachtet, für die Bürger keine Möglichkeit sich dieser „Wohnsteuer“ zu entziehen, es sei denn, sie sind bereit für ihre Überzeugung ins Gefängnis zu gehen, was sie jedoch der Forderungen der „Öffentlich-Rechtlichen-Verdummung“ nicht enthebt.

Der Moloch ARD/ZDF hat, so mein Fazit, überhaupt kein Interesse daran, mit den kritischen Bürgern ins Gespräch zu kommen. Das überlässt er nur allzu gerne den Vollstreckern in Städten und Gemeinden, die in dessen Auftrag Jagd auf GEZ renitente Bürger machen müssen.

„Löhnen und Schnauze halten“. Auch das ist das Land, in dem angeblich alle gut und gerne leben...

Aber Hey! Wir wollen doch nicht kleinlich sein. Die jährlichen Milliarden Euronen sind doch besten angelegt: Erfolgreiches Framing hat eben seinen Preis!