Buchkritik -- Barbara Erdmann -- Die Asche der Demokratie IV

Umschlagfoto, Buchkritik, Barbara Erdmann, Die Asche der Demokratie IV, InKulturA Viele Bürger, eigentlich die meisten, haben bezüglich des angewandten Irrsinns unserer, wie sie sich gern nennen, Volksvertreter, ein kurzes, ein sehr kurzes Gedächtnis. Über das, was täglich über den gemeinen Steuerzahler, eine Spezies, die dank großzügiger Grenzöffnungspolitik unserer geliebten Landesführerin bald eine aussterbende sein dürfte, politisch ausgegossen wird, ist bereits wenige Tage später wieder vergessen, wird nicht mehr kritisch hinterfragt, es wird gar nicht mehr darüber nachgedacht, weil schon wieder die nächste Ladung Polit-Wahnsinn auf uns herab rieselt.

Eine unbestechliche Chronistin dieser, an Tollheiten reichen Republik ist Barbara Erdmann, die jetzt ihren vierten und wie sie sagt, letzten Rückblick auf das politische Spielprogramm vorgelegt hat. Auch die „Theatersaison 2019/20“ war wieder prall gefüllt mit so beliebten Oldtimern wie „Der tägliche Einzelfall“, „Der Staatsk(r)ampf gegen Rechts“, „Die Zwei - Merkel und Erdogan“, „Hoch lebe die EU“, „Rechte Kinder suchen mit Anetta“ und anderen Inszenierungen, die beim Zuschauer im Parkett stets für ein breites Spektrum zwischen Heiterkeit und Brechreiz sorgen.

Neu im Programm diesmal der Dauerbrenner „Die Heilige Greta oder auch ein gestörter Teenager kann Karriere machen“, der aufgrund großer Nachfrage, hauptsächlich deren, die von der Bildungskatastrophe betroffen sind, denen durch Stundenausfall und Lehrermangel die naturwissenschaftliche Ausbildung verwehrt wird, um den Mummenschanz „Deutsche Klimaangst“ zu entlarven, von den Theatersälen auf die Straßen verlegt werden musste.

Ebenfalls kurzfristig ins Programm aufgenommen „Die Vierte Gewalt oder wie mache ich einen grünen Kanzler“ und, nicht zu vergessen, weil sich mit diesem Stück ein weiterer Dauerbrenner ankündigt „Dem Klima zuliebe, schlachtet alte Umweltsäue!“.

Es ist wieder einmal ein Panoptikum des Schreckens, das die Autorin vor den Augen des Lesers Revue passieren lässt. Aber, seinen wir ehrlich, diese miesen Vorstellungen, deren Figuren entweder geistige Minderleister, Studien- und Ausbildungsabbrecher, Opportunisten, Traumtänzer oder Gesellschaftsingenieure sind, deren hohe Gagen allesamt vom Bürger, vom Steuerzahler, von uns allen gezahlt werden (müssen), sind nur möglich, weil das Publikum in der Mehrzahl aus Claqueuren besteht, die, analog den Studiogästen von Politshows der Öffentlich-Rechtlichen-Verdummung, dann Beifall klatschen, wenn ein rotes Licht aufleuchtet, soll heißen, wenn Mutti wieder einmal die Parole „Wir schaffen das“, oder ganz aktuell „Diese Wahl muss rückgängig gemacht werden“ ausgibt.

Die Führerin befiehlt und fast alle folgen.

Leider, auch das muss der aufmerksame Beobachter des politischen Zeitgeists konstatieren, tendiert das politische Selbstbewusstsein der Bürger immer weiter gegen null. Das mag so verschiedene Gründe haben wie Desinteresse, geistige Faulheit, Konsumgeilheit oder, auch nicht von der Hand zu weisen, Furcht vor Repressalien des Staates bei laut geäußerter Kritik am Mainstream, am politisch Erlaubten.

Die Waffe „Politische Korrektheit“ ist ein gern genutztes und stets wirkungsvolles Instrument des polit-medialen Kartells im Kampf um die Deutungshoheit. Solange sich nur diejenigen aus der Deckung wagen, deren Karrieren altersbedingt bereits beendet sind und es erst im Pensionsalter wagen, die aktuelle Politik zu kritisieren, kann und wird sich nicht viel am Zustand der Republik verändern.

Und, quasi tagesaktuell, auch der Verhalten vieler Zeitgenossen hinsichtlich der geplanten Maßnahmen der Regierung in Bezug auf die Corona-Epidemie – die vielleicht gar keine ist, doch diese Einschätzung müssen richtige Fachleute vornehmen und nicht die von Merkel bestellten „Experten“ – lässt keinen Optimismus bezüglich des politischen Willens der Bürger aufkommen. Wer angesichts vielleicht drohender Zwangsimpfungen, Immunitätspässen, Überwachungs-Apps und sonstigen noch in den Schubladen der herrschenden Clique harrenden Plänen nicht auf die Barrikaden geht, sondern sich primär darum sorgt, wann endlich die Einkaufszentren, Kaufhäuser und andere Konsumtempel wieder öffnen, der trägt vollkommen zu Recht einen Maulkorb, Verzeihung, einen Mundschutz.

Zum Schluss: Der Optimismus der Autorin über das Ende des Merkel-Ära ist angesichts Corona vielleicht etwas verfrüht. Bei Drucklegung des Buches noch nicht absehbar, werden wir jetzt Zeugen, wie Versäumnisse der Regierung bezüglich Prävention – Stichwort fehlende Atemschutzmasken und die Ignoranz einer, die Pandemie vorwegnehmenden Drucksache 17/12051 des Deutschen Bundestages aus dem Jahr 2013 – von der Hofbericht erstattenden Presse ins genaue Gegenteil umgedeutet und Angela Merkel als besonnene, mit Maß und Mitte regierende Mutter der Nation präsentiert wird, deren (Nicht)Handlungsweise inzwischen sogar in einigen Printmedien der USA als Vorbild für eine globale politische Reaktion auf COVID-19 gefeiert wird.

Von einer weiteren Amtszeit, es wäre die fünfte und mit Sicherheit der passende Schlußstein ihrer verheerenden Politik, spricht inzwischen sogar Bundesinnenminister Horst Seehofer. Sollte diese tatsächlich Realität werden, kann man nur mit dem Diktum Heideggers antworten: „Nur ein Gott kann uns noch retten.“

Ganz zum Schluss: Vielen Bürgern dürfte klar sein, dass ein „weiter so“ direkt in die Katastrophe führt. Doch es gibt auch Lichtblicke. Einer davon ist die Tatsache, dass die Stimme von Barbara Erdmann auch nach Beendigung ihrer Reihe „Theatersaison“ weiterhin auf DENK-Blog zu vernehmen sein wird.




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Veröffentlicht am 7. Mai 2020