Buchkritik -- Fritz K. Ringer -- Die Gelehrten

Umschlagfoto  -- Fritz K. Ringer  --  Die Gelehrten Die deutschen Akademiker waren seit eh und jeh eine besondere Spezies. Ihr Selbstverständnis trennte sie immer von allen anderen Menschen. Diese geistige Engstirnigkeit und Borniertheit beschreibt Fritz R. Ringer in seinem Buch.

Ein ganzer Berufsstand, Ritter nennt sie die "Mandarine" der sich selber und seine Mitglieder schon immer für besser hielt als die "gewöhnliche" Menschen, war nicht dazu in der Lage die Situation außerhalb seiner geistigen Hemisphäre wahrzunehmen. Gefangen in ihrem eigenen, elitären Selbstverständnis, gelang es ihnen nicht, die Realität außerhalb des eigenen Elfenbeimturms zu erkennen.

Traditionell den deutschen Idealismus verpflichtet, schufen sich die "Mandarine" eine eigene Welt, in der sie abgehoben von allem anderen den eigenen Geist kultivierten und konservierten. (Jeder Leser, der schon einmal ein Hegelseminar besucht hat, weiß wovon ich rede.) Das Resultat dieser gedanklichen Enge war das Scheitern an den politischen Herausforderungen der Weimarer Republik.

Ritters Buch ist die kompakte Zusammenfassung der Geschichte der deutschen Intellektuellen zwischen 1890 - 1933. Ein kompaktes und aufschlußreiches Buch.




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