Buchkritik -- Donna Leon -- Venezianisches Finale

Umschlagfoto  -- Donna Leon  --  Venezianisches Finale Ein berühmter Dirigent wird vergiftet in seiner Garderobe im Opernhaus von Venedig gefunden. Den Fall muß Commissario Guido Brunetti lösen. Verdächtig sind viele, weil alle ein Motiv zum Mord haben könnten, denn der tote Stardirigent war ein charakterlich nicht unumstrittener Mann. Die Auflösung dieses Mordfalls ist so überraschend wie tragisch.

Der Autorin, Donna Leon, ist ein beachtliches Erstlingswerk gelungen. Fern ab vom Klischee des Krininalromans gelingt es ihr, eine subtile Atmosphäre der Spannung und der Neugier zu schaffen. Die venezianische Umgebung tut ein übriges dazu.

Ihr Protagonist, der melancholische, aber trotzdem realistische Commissario Brunetti, läßt sich nicht von Äußerlichkeiten beeinflussen, sondern geht allen relevanten Spuren nach und präsentiert zun Schluß eine, den Leser überraschende, Lösung des Falls.

Doch nicht nur die solide Schilderung der kriminalistischen Arbeit besticht den Leser, sondern die stimmungsvolle Schilderung der Umgebung, die Darstellung der Figuren und die Probleme, die ein venezianischer Krininalbeamter mit Vorgesetzten und Kollegen hat. Niemals die Realität aus den Augen verlierend, gelingt es Donna Leon den Leser kontinuierlich in einer Spannung zu halten, die sich buchstäblich erst mit der letzten Seite des Romans auflöst. Wohltuend ist ebenfalls die Tatsache, das keine Gewalt geschildert wird, sondern das Augenmerk der Leser hauptsächlich den Gedankengängen des Ermittlers folgt.

Um den Fall lösen zu können, ist Commissario Brunetti dazu gezwungen, sich mit der Vergangenheit des Opfers zu beschäftigen. Auf vielfache Weise wird Venedig der Brennpunkt von Vergangenheit und Gegenwart. Genau wie in dieser wunderbaren Lagunenstadt, so ist auch in diesem Mordfall nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Wie es der Autorin Donna Leon gelingt, aus dieser Mischung einen guten und unterhaltsamen Roman zu machen, ist beeindruckend und macht Lust auf die weiteren Fälle des Guido Brunetti.




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