Buchkritik -- Christopher Caldwell -- Reflections on the Revolution in Europe

Umschlagfoto  -- Christopher Caldwell  --  Reflections on the Revolution in Europe Europa steht an einem Scheideweg. So sieht es jedenfalls der US-amerikanische Publizist Christopher Caldwell. Das Aufeinandertreffen von christlicher und islamischer Religion im Herzen von Europa und die daraus resultierenden Probleme werden von ihm nüchtern analysiert. Sein Buch Reflections on the Revolution in Europe zeichnet die Entwicklung nach, die zu diesem Punkt geführt hat.

Ein wesentlicher Katalysator der europäischen Probleme sieht Caldwell in der von allen europäischen Staaten gezogenen Lehre des Zweiten Weltkriegs. Niemals wieder sollte Rassismus und Fremdenfeindlichkeit die Politik bestimmen. Der aus dem wirtschaftlichen Aufschwung der Nachkriegszeit resultierende Arbeitskräftemangel führte zur massenhaften, im Wesentlichen ungesteuerten Einwanderung von ausländischen Arbeitsemigranten. Die verantwortlichen Politiker konnten oder wollten die sich anbahnende Krise nicht wahrnehmen und die Arbeitskräfte fordernde Industrie hatte ausschließlich ein Interesse an niedrigen Löhnen. Europas Probleme haben eine lange Geschichte.

Caldwell zeigt schonungslos, welche Konflikte bestehen und behauptet zu Recht, dass dies erst die Vorboten weiterer, sich verschärfender Zusammenstöße sein werden. Der Widerstand Europas gegen die verstärkt vor sich gehende demografische Entwicklung - zu geringe Geburtenzahlen nativer Europäer bei gleichzeitig starkem Gebärwillen islamischer Einwanderer - schwindet zusehends und bringt zahlreiche Politiker dazu, sich zu solchen Behauptungen hinreißen zu lassen, dass Einwanderung das alt gewordene Europa verjüngen kann. Christopher Caldwell ist zu höflich, um dies als Schwachsinn zu brandmarken. Seine Bemerkungen allerdings, dass sich in Europa eine Revolution anbahnt, von denen die meisten noch gar keine Ahnung haben zeigt, wie ernst sein Anliegen ist.

Jedes Kapitel dieses Buches sollte eigentliche eine Ohrfeige für die verantwortlichen Politiker, aber auch für das Desinteresse der Bürger sein. Schließlich wird heute die Zukunft unserer Kinder und Enkel entschieden.

Es verwundert nicht, dass dieses Buch in den deutschen Medien so gut wie keine Beachtung gefunden hat. Zu sehr verstößt es gegen die öffentlich gepredigte Lüge der politischen Korrektheit. Es kann nicht wahr sein, was nicht wahr sein darf. Aus diesem Grund wird von interessierten Kreisen heftig daran gearbeitet, die Öffentlichkeit zu manipulieren. Das wird dann, zumindest in Deutschland, multikulturelle Bereicherung genannt.




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