Buchkritik -- Jack Carr -- Hass

Umschlagfoto, Buchkritik, Jack Carr, Hass, InKulturA Der ehemalige Navy-SEAL James Reece ist immer noch auf der Flucht, denn er ist der meistgesuchte Verbrecher der USA, hat er doch grausame Rache an denen genommen, die für den Tod seiner Kameraden und die Morde an seiner Frau und seiner Tochter verantwortlich waren. Da die Hintermänner und -frauen in den höchsten politischen Ämtern saßen, fällt Reece in die Kategorie Terrorist und dementsprechend befindet sich der gesamte Apparat der Geheimdienste und der Polizei auf der Suche nach ihm.

Der Flüchtige sucht bei einem alten Freund in Afrika Zuflucht und verdingt sich dort als Wildhüter. Derweil macht sich ein alter Kalter Krieger daran, das einstmalige russische Reich wieder auferstehen zu lassen und inszeniert auf der ganzen Welt Terroranschläge, die drohen, die Finanzsysteme kollabieren zu lassen.

Wie gut, dass es einem alten Bekannten von Reece gelingt, ihn durch einen Zufall aufzuspüren und dem Flüchtigen ein verlockendes Angebot zu machen. Sollte er sich erfolgreich an der Suche nach den Verantwortlichen beteiligen, werden alle Vorwürfe gegen ihn fallengelassen. Klar, dass der Mann nicht lange für seine Antwort überlegen muss.

Jack Carr hat den zweiten Band um seinen unverwüstlichen, aber durch den Tod der Kameraden und seiner Familie tief gezeichneten Helden veröffentlicht. Wieder einmal glänzt der Autor, selber ehemaliger Navy-SEAL mit profunden Kenntnissen bezüglich waffentechnischer Fragen und Einsatzplanungen. Wieder einmal ziehen im Hintergrund Personen des höchsten politischen Spektrums hinter den Kulissen ihre profitablen Fäden und nehmen ungerührt menschliche Kollateralschäden in Kauf.

Die Jagd nach dem Drahtzieher und den mit ihm verbündeten Handlangern führt Reece um die halbe Welt und in Odessa kommt es zum großen Showdown, denn dort warten zwei terroristische Sniper auf den US-amerikanischen Präsidenten und das ukrainische Staatsoberhaupt. Zum Glück gibt es patriotische Männer und Frauen, die das, unter großen persönlichen Opfern, verhindern können.

„Hass“ ist ein spannender und gut konstruierter Military-Thriller, an dem nicht nur Waffennarren Gefallen finden dürften. Das einzige Manko besteht in den „geschwärzten“ Teilen des Romans, die, so der Autor, einer Prüfung durch das Militär hinsichtlich eventueller Preisgabe von „Geheimnissen“ nicht standgehalten haben und, analog zu den „X-Akten“ von Mulder und Scully, im wahrsten Sinn des Wortes geXt wurden.

Billige Effekthascherei und in diesem spannenden und hart an der Realität geschriebenen Roman absolut fehl am Platz.

Da es Reece nicht gelungen ist, alle an der Verschwörung beteiligten Personen zu eliminieren, dürfen die Fans von Jack Carr sich auf weitere Bände freuen.




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Veröffentlicht am 31. August 2020