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Buchkritik -- Marc Cameron/Tom Clancy -- Gefahr im Verzug

Umschlagfoto, Buchkritik, Marc Cameron, Tom Clancy, Gefahr im Verzug, InKulturA Marc Cameron führt die Marke Tom Clancy fort – doch mit gemischtem Erfolg. Im neuesten Band der Reihe stehen gleich zwei miteinander verwobene Handlungsstränge im Fokus: Zwei Softwareentwickler geraten in Gefahr, als sie ihre hochentwickelte KI-Software an die falschen Käufer verkaufen wollen. Zeitgleich wird ein indonesischer Priester und alter Freund von Präsident Jack Ryan verhaftet. Kurz bevor er verschleppt wird, gelingt es ihm noch, eine kryptische SMS an den Präsidenten zu senden – eine Warnung vor der potenziellen Bedrohung durch die KI.

Ein klarer Fall für den Campus. Das bewährte Team um Ryan Junior wird mobilisiert, um die Hintergründe aufzudecken und die Welt vor einer neuen Gefahr zu schützen. Dabei kommen Fans der Reihe erneut voll auf ihre Kosten: Actionreiche Szenen, hochentwickelte Waffen und technologische Spielereien sorgen für den typischen Nervenkitzel, den man von einem Tom-Clancy-Thriller erwartet.

Doch trotz des gewohnten Unterhaltungswerts stößt die Geschichte an ihre Grenzen. Das Motto „Wir sind immer die Guten“ zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman – eine Haltung, die für treue Fans der Reihe sicher keinen Bruch darstellt, aber zunehmend klischeehaft wirkt. Die Charaktere agieren nach vertrautem Muster, und die Handlung bleibt weitgehend vorhersehbar, ohne große Überraschungen oder Tiefgang.

Marc Cameron liefert solide Action, bleibt jedoch dem Erbe Clancys schuldig, wenn es um komplexe politische Verflechtungen und tiefere Charakterentwicklungen geht. Für Waffenliebhaber und Fans des Campus-Teams mag der Roman ein kurzweiliges Vergnügen sein, doch wer mehr erwartet als die bekannte „Gut gegen Böse“-Erzählung, könnte enttäuscht werden.

Fazit: Ein weiterer actiongeladener, aber etwas eindimensionaler Thriller, der vor allem die eingefleischten Fans zufriedenstellen wird. Wer mit dem simplifizierten Weltbild leben kann, wird gut bedient – alle anderen dürften sich an der fehlenden Innovation stören.




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Veröffentlicht am 3. Dezember 2024