Buchkritik -- Bill Clinton/James Patterson -- The President is Missing

Umschlagfoto, Buchkritik, Bill Clinton/James Patterson, The President is Missing, InKulturA Wenn der ehemalige US-Präsident Bill Clinton und der renommierte Bestsellerautor James Patterson zusammen einen Roman, einen Politthriller veröffentlichen, darf man aus guten Gründen gespannt sein, und in der Tat, "The President is Missing" hat alles, was der Herz der Fans dieses Genres höher schlagen lässt. Eine atemberaubende Handlung, Nervenkitzel bis zum Schluss und ein Szenario, das dermaßen hart an der Realität entlang geführt wird, dass der Leser gerne über so manche Schwachstelle des Romans hinwegzusehen bereit ist.

Das Internet der Dinge hat längst die Kontrolle unser aller Leben übernommen. Von der Heizung über TV-Geräte hin zu digitaler Steuerung aller gesellschaftlichen relevanten Versorgungsbetriebe. Die Omnipotenz des Digitalen ist gleichzeitig dessen größte Schwäche, denn es bietet durch Schwachstellen und Programmierfehler für versierte Hacker Angriffsmöglichkeiten, die von den Verantwortlichen in allen Bereichen erst bei eintretenden Schäden oder Angriffen zur Kenntnis genommen werden.

Um den vollkommenen Blackout der US-amerikanischen Nation zu verhindern, begibt sich Präsident Duncan Undercover auf die Suche nach denjenigen, die diesen Angriff vielleicht noch verhindern können. Gleichzeitig kämpft der Mann gegen seine politischen Gegner, die ihn gern seines Amtes entheben würden.

Man muss beileibe nicht jede Seite dieses Thrillers auf die Goldwaage legen, nur weil einer der Autoren der frühere US-amerikanische Präsident Bill Clinton ist. Auch erfährt der Leser nicht mehr Interna bezüglich der Pennsylvania Avenue 1600 oder politischer Intrigen im Kampf Republikaner versus Demokraten als es andere Autoren bereits geschildert haben. Die beiden Autoren haben einfach einen spannenden und intelligenten Roman geschrieben, der sein Ziel, das Lesepublikum zu unterhalten und ordentlich Geld in die Kassen des Verlags und auf die Konten der Autoren zu spülen, locker erreicht.

Natürlich ist Präsident Duncan ein Haudegen, der so wohl eher eine Romanfigur als ein real handelnder Staatsführer bleibt. Natürlich hat nur er die rettende Idee, wie der Blackout verhindert werden kann. Natürlich sind die Bösen wieder einmal die "üblichen Verdächtigen". Aber, seien wir ehrlich: trotz so mancher Unwahrscheinlichkeiten - nur zwanzig weltbeste Hacker in Diensten des Präsidenten? - ist dieser Roman ein absoluter Pageturner.




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Veröffentlicht am 16. Juni 2018