Buchkritik -- David Baldacci -- Der Killer

Umschlagfoto, David Baldacci, Der Killer, InKulturA Endlich, so ist man versucht zu sagen, ist es David Baldacci gelungen, nach den letzten, doch eher durchschnittlichen Romanen, wieder zu seiner alten Form zurückzufinden und mit "Der Killer" einen wahren Pageturner vorzulegen.

Will Robie ist für die US-amerikanische Regierung, genauer gesagt, für einen der vielen Geheimdienste unter der Flagge des Sternenbanners der Mann, wenn es um die Erledigung brisanter Fälle geht. Robie ist ein offiziell legitimierter Auftragskiller, der sich um die Beseitigung der Feinde Amerikas kümmert.

Sein Leben und seine Loyalität gegenüber seinem Arbeitgeber gerät ins Wanken, als er eines Tages einen Auftrag erhält, der seinen Glauben an die Integrität seiner Auftraggeber zerstört. Er weigert sich, den Befehl auszuführen und gerät dadurch selber ins Fadenkreuz geheimer Mächte, die sich hinter den Kulissen daranmachen, einen ungeheuren Plan in die Tat umzusetzen.

David Baldacci erzählt eine spannende Geschichte, die den Leser von der ersten Seite in ihren Bann zieht. Das liegt einerseits an den Personen, die der Autor mit einer Realität beschreibt, die manchmal Angst macht, andererseits führt er mit der 14-jährigen Julie eine Figur ein, die dem Thriller eine frische und glaubwürdige Handlung verschafft.

Auch die Leser, für die die Anwesenheit eines Kindes in Kriminal- oder Spionageromanen eigentlich für Bauchgrimmen sorgt - der Rezensent ist einer von ihnen - ist "Der Killer" eine absoluter Ausnahme. Baldacci gelingt die schwierige Gradwanderung zwischen der notwendigen Distanz zu einer minderjährigen Figur und dem berechtigten Eingriff derer in das Leben seines Protagonisten Will Robie, der aufgrund seines Berufes als Einzelgänger ein Leben weit abseits der offiziellen Norm führen muss.

Das bei vielen Autoren so Klischee von dem Kind, das auf einen Erwachsenen einen heilsamen Einfluss ausübt, umschifft Baldacci mit einer mühelosen Eleganz, die ihn einmal mehr als Autor auszeichnet, der es versteht, neben aller Action und Dramatik, seinen Sinn für das Besondere zu bewahren und einen vielschichtigen und abwechslungsreichen Thriller zu schreiben, der nicht nur das genreübliche Szenario beinhaltet, sondern darüber hinaus mit zahlreichen überraschende Wendungen aufwartet, die nicht zuletzt der pfiffigen und intelligenten Julie geschuldet sind.

So muss sich der Leser bis zur letzten Seite gedulden, bis er die Lösung präsentiert bekommt. Dazwischen liegt auf immerhin fast 600 Seiten eine vielseitig überraschende und temporeiche Handlung, die dem Leser kurzweilige Unterhaltung bietet. Es sollte nicht verwundern, wenn auch dieser Roman von David Baldacci die Grundlage für einen Film liefert, liebt doch Hollywood und Amerika die Blockbuster am meisten, in denen Kinder eine wichtige Rolle spielen.

Meine absolute Leseempfehlung für diesen Roman.




Meine Bewertung:Bewertung

Veröffentlicht am 29. November 2014