Buchkritik -- Federico Axat -- In den Stunden einer Nacht

Umschlagfoto, Buchkritik, Federico Axat, In den Stunden einer Nacht, InKulturA John Brenner, ein trockener Alkoholiker, wacht eines Tages auf seiner Couch auf. Desorientiert schaut er sich um und sieht etwas vor sich, das sein Leben dramatisch verändern wird. Der leblose Körper einer ihm unbekannten Frau, eine leere Wodkaflasche und eine Waffe auf dem Boden. Erschrocken versucht er sich daran zu erinnern, was in der Nacht zuvor passiert ist, aber leider fällt ihm nichts ein. Absolut gar nichts. Gerade in dem Moment, als er nach dem Versuch, das Mädchen wiederzubeleben, kurz vor der Verzweiflung steht und feststellt, dass sie tatsächlich tot ist und nichts mehr für sie getan werden kann, erhält Johnny einen Anruf von seinem Bruder. In Panik erzählt er ihm ausführlich von seiner Situation. Von da an werden alle seine Bemühungen darauf gerichtet sein, die Identität der Frau zu lüften, vor allem die Frage, ob er derjenige ist, der sie getötet hat? Und wenn ja, warum erinnert er sich an nichts?

Bei seiner Suche nach der Wahrheit ist er nicht allein. Seine Freunde aus Kindertagen, Ross und Maggie, werden ihn bei der Rekonstruktion der Ereignisse helfen. Darüber hinaus wird ihn sein Bruder Mark, zu dem er seit jeher eine sehr enge Beziehung pflegt, in den kommenden Wochen unterstützen. Neben der Aufklärung des Mordes muss Johnny auch noch gegen seine Alkoholsucht kämpfen, nicht nur zu seinem eigenen Wohl, sondern auch zum Wohle seiner größten Verantwortung: seiner Tochter.

Die Geschichte wird aus Johns Sicht erzählt. Der Psychothriller lässt sich in zwei Teile unterteilen, und leider ist einer davon interessanter als der andere. Auf der einen Seite haben wir die Entwicklung der Haupthandlung. Das Geheimnis um die tote Frau n seinem Haus und die Suche nach Erklärungen für dieses Verbrechen. Auf der anderen Seite gibt es den Teil, in dem die Puzzleteile zusammengefügt werden und alles einen Sinn ergeben soll. Der erste baut die Charaktere auf und das Verwirrspiel nimmt Gestalt an. Allerdings verliert die Geschichte im zweiten Teil an Schwung und mit jeder neuen Entdeckung werden die Leserinnen und Leser verwirrter, denn hinter jeder Ecke lauert eine neue Überraschung.

Die tragische Familiengeschichte der Brenners, mysteriöse Aktivitäten rund um den Verkauf von Marks Firma, Schuld und Sühne angesichts angewandter Sterbehilfe und nicht zuletzt, jedoch hart an der Grenze des vom Lesepublikum Nachvollziehbaren, die Beteiligung einer Organisation mit den üblichen drei Buchstaben, die ebenfalls ihr dunkles Spiel treibt.

Weniger wäre mehr gewesen.




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Veröffentlicht am 19. Februar 2024