Buchkritik -- Karin Jäckel -- Deutschland frisst seine Kinder

Umschlagfoto  -- Karin Jäckel  --  Deutschland frisst seine Kinder Seit dem Beginn der menschlichen Kultur ist die Familie die wichtigste Lebensform gewesen. Durch die Jahrtausende hindurch garantierte diese kleinste wirtschaftliche Einheit den Fortbestand menschlichen Lebens. Aus diesem Grund wurde sie mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts unter einen besonderen staalichen Schutz gestellt.

Wie ist es um diesem Schutz in unseren Tagen bestellt ? Gibt es ihn überhaupt noch? Die Autorin des im Rowohlt Verlag erschienenen Buches "Deutschland frisst seine Kinder" , Karin Jäckel, sagt nein. Familien werden finanziell und moralisch ausgebeutet. In Zeiten, in denen die Frage nach dem zweiten Kind in der Regel schon die Frage über den sozialen Abstieg bedeutet, in denen mit Hilfe von Gleichstellungsgesetzen politisch-ideologisch die Zahl der berufstätigen Mütter gefördert werden soll, in diesen Zeiten hat die Familie, haben die Kinder der Nation einen schweren Stand.

Nach einem kurzen geschichtlichen Überblick der Familie kommt Karin Jäckel gleich zu einem ihrer Hauptanliegen. Sie kritisiert die einseitige Frauenförderung durch das, schon der Name ist Programm, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Männer gibt es anscheinend für diese politischen Institution nicht. Wenn doch, dann ausschließlich in der Rolle des gewalttätig werdenden Machos, vor dem Frauen geschützt werden müßen.

Diese einseitige Betrachtungsweise und die dadurch geschaffenen, millionenschweren Förderprogramme zur beruflichen Gleichstellung von Frauen seien, so Jäckel, weitaus besser in der präventiven Jugendarbeit angelegt.

Die Autorin stellt sich die Frage, wann und warum diese Fehlentwicklung begonnen hat. Für sie liegt der Grund in der ideologisch-selbstverliebten 68`er Generation. In dem Bestreben alles besser zu machen als ihre Elterngeneration, war es ihr Ziel, die vermeintliche Wurzel allen Übels, die Familie zu zerschlagen. Unglücklicherweise gelang dieser Generation der "Marsch durch die Instititionen" und seit Jahren sitzen sie leider in einflußreichen Gremien der Parteien, Medienkonzernen, Fernsehanstalten und Lektoraten. Von hier aus nehmen sie einen verhängnisvollen Einfluß auf das öffentliche Leben.

Sie haben eine ideologische Theorie verinnerlicht, die mit der aktuellen gesellschaftlichen Wirklichkeit nicht mehr das geringste zu tun hat. Ihr männerfeindliches Beharren auf Frauenförderung und Frauenquote geht an der Realität vorbei. Doch nicht nur ihr verheerender Einfluß auf die gesellschaftliche Meinungsbildung ist Schuld an der aktuellen Misere, sondern auch das jahrzehntelange Bestreben, die Kindererziehung den Händen und der Kompetenz der Eltern zu entreissen und sie in staatliche Verantwortung zu legen.

Dieser Schritt war im Rahmen der gesellschaftlichen Theorien der 68`er Bewegung ideologisch folgerichtig. Für sie war die Familie die Keimzelle des Faschismus. Da dieser nie wieder als politisch relevante Bewegung auftreten durfte, mußte Erziehung in selbsternannte, pseudo-professionelle Hände gelegt werden.

Die gesellschaftliche Figur des Mannes wurde ebenfalls einer Radikalkritik unterzogen, als deren Synthese die vermeintlich an Gewalt, Unterdrückung und Krieg schuldigen Personen in Gestalt der Männer gefunden wurden. Von da an brachen alle Dämme. Frauenschutzprogramme, Frauenförderprogramme etc. schossen aus dem Boden. Geld spielte keine Rolle.

Diese ideologische Verblendung hält bis in unsere Tage an. Nach wie vor werden Eltern in Bezug auf die Erziehung ihrer Kinder verunsichert. Im Bestreben trotz Beruf und berechtigten eigenen Interessen die Kinder nicht zu vernachlässigen, werden selbige mit materiellen Dingen überschüttet. Liebe und Zuneigung, die Fähigkeit zum zuhören und die Vermittlung von Geborgenheit wird vernachlässigt.

Finanziell werden Familien, so Jäckel, zur Melkkuh der Nation. Kinderreiche Familien zahlen für die Rente von kinderlosen Paaren. Deren, individuell total berechtigtes, hedonistisches Streben wird auf Kosten von Kindern finanziert. Die Ökosteuer als "Familienstrafsteuer", so die Autorin, wird auch durch die vollmundige, aber klägliche Kindergelderhöhung keinesfalls ausgeglichen.

Alles in allem zieht Karin Jäckel ein pessimistisches, aber zutreffendes Bild vom "Kinderfeindland" Deutschland. Die Fallbeispiele, welche die Autorin in ihrem Buch schildert, machen traurig, denn für eine Nation gibt es nichts wichtigeres als die Pflege ihrer Zukunft in Gestalt von Kindern. Ein Land, welches die Familie nicht mehr als gesellschaftliche Keimzelle betrachtet, in der Werte gelegt werden, in der eine kulturelle und moralische Basis für ein harmonisches Miteinander geschaffen wird, ein solches Land ist zum Scheitern verurteilt.

Die jetzige rot-grüne Regierungskoalition ist mit ihren fragwürdigen Entscheidungen zu Lasten der Familienpolitik und zu Gunsten der Gleichstellung von einer verschwindend kleinen Gruppe von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften auf dem besten Weg, die Zukunft Deutschlands zu vernichten.

Ein Bemerkung zum Schluß: Wer in diesem Buch liest, wie die Autorin wegen ihrer Abweichung vom allgemein-erlaubten, medial-politischen, ideologisch-verkrampften Mainstream angefeindet wird, der kann sehen, wie die linke, selbstgelobte Toleranz aussieht. Abweichende Meinungen werden radikal und mit allen Mitteln bekämpft. Eine Auseinandersetzung findet nicht statt. Andersdenkende sind automatisch Faschisten, Rassisten, dumme Hausfrauen oder Muttertiere, die sich hinter ihrem Ehemann verstecken. Progressiv ist ausschließlich die allein erziehende, radikal-feministische, voll berufstätige Frau, deren Kinder in Kinderläden oder Kindertagestätten ganztags betreut werden.

Es bleibt zu wünschen und zu hoffen, das weiterhin solche Bücher wie das von Karin Jäckel geschrieben und gelesen werden. Die Zahl derer, die nicht mehr bereit sind auf die ideologisch verblendeten rot-grünen Weltverbesserer zu hören wird zum Glück jeden Tag mehr.

Fazit: Kaufen, lesen und weitergeben !

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