Buchkritik -- Alexander Kautz -- Sugar Dead

Umschlagfoto, Buchkritik, Alexander Kautz, Sugar Dead, InKulturA Zwei Morde, bei denen der Täter eine mit Lippenstift geschriebene Nachricht hinterlassen hat, stellen den Wiener Kriminalpolizisten Oberst Tannhacker und seinen Mitarbeiter vor ein Rätsel. Ihre Ermittlungen führen sie zu einem mehr als ominösen Club, der seiner zahlungskräftigen und ebenfalls an Lebensjahren reichen Kundschaft erotische Abenteuer mit jungen Frauen vermittelt. Als ein dritter Mord mit derselben Handschrift verübt wird, wird es für Tannhacker mehr als eng, denn sein Vorgesetzter und die Öffentlichkeit wollen den Täter schnell dingfest gemacht sehen.

Zum Glück hat der Oberst einen guten Freund, der sich nur allzu gern in dessen Fälle einmischt und auf seine unnachahmliche Weise zur Aufklärung beiträgt. Eigentlich ist Jonny Graberth freiberuflicher Grafiker, doch seine Tätigkeit lässt ihm genügend Spielraum für seine, nicht immer auf die Begeisterung des Oberst treffenden Recherchen.

Zusammen sind die beiden, bei aller gegenseitigen Grantelei ein gutes Team, denn schon bald kommen sie einer Studentin auf die Spur, die zu den ersten beiden Opfern in einer erotischen Beziehung stand. Doch eben diese ist wie vom Erdboden verschwunden. Jonny, gerade frisch verliebt, beginnt, argwöhnisch beobachtet von seinem Freund, mit seinen eigenen Ermittlungen und taucht ein in die dubiose Welt der Partnervermittlung für eine ältere, aber gut betuchte Klientel, die sich für viel Geld einige Stunden jugendlicher Gefühle erkaufen will.

Grabert ist ein Querdenker und deshalb sieht er dort Zusammenhänge, wo seinen professionellen „Kollegen“ die Spuren zu verwischen drohen. Zwar treibt er seiner neugierigen Hartnäckigkeit diese des Öfteren zur Verzweiflung, doch auch in diesem Fall ist es das geübte Auge des Grafikers, das für die überraschende Lösung des Falls verantwortlich ist.

„Sugar Dead“ ist ein launig und kurzweilig geschriebener Kriminalroman, der mit viel Lokalkolorit und der für Nichtwiener gewöhnungsbedürftigen groben Herzlichkeit wieder einmal seine alten und neuen Fans begeistern dürfte.




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Veröffentlicht am 18. November 2018