Buchkritik -- James Patterson -- Der 16. Betrug

Umschlagfoto, Buchkritik, James Patterson, Der 16. Betrug, InKulturA Lindsay Boxer will mit ihrem Ehemann, den sie vor Monaten aus der gemeinsamen Wohnung geworfen hat, einen lauschigen Abend am Hafen von San Francisco verbringen, als in der unmittelbaren Nähe ein Technikmuseum in die Luft fliegt. Erinnerungen an diverse Bombenattentate durch eine militante Gruppe werden wach. Als Lindsay einen Mann verhaftet, der kurz danach zugibt, der Verantwortliche für diesen Anschlag zu sein, sieht es so aus, als wenn der Fall schnell abgeschlossen werden könnte. Doch wenige Tage später behauptet der Verdächtige, unschuldig zu sein und dass er widerrechtlich von der Polizistin verhaftet wurde.

Es beginnt ein Katz- und Mausspiel zwischen den Ermittlern und dem Verdächtigen, der überraschend darauf besteht, sich bei der Gerichtsverhandlung selber zu verteidigen. Einmal mehr muss der „Women’s Murder Club“ tief in die Trickkiste greifen.

James Patterson lässt es zu Beginn des 16. Romans des Frauenclubs sprichwörtlich krachen, doch im Verlauf der Handlung wird daraus leider ein laues Lüftchen, das erst auf den letzten Seiten den kriminellen Werdegang des Fieslings sprichwörtlich aus dem Hut zaubert. Die eingeschobene und parallel zur Haupthandlung geführte Story um einen irren Serienkiller dient eher dem Erreichen der für einen Roman notwendigen Seitenzahl und weniger dem Verlauf des Plots.

Vielleicht sollte der Autor, der sich damit rühmt, an mehreren Romanen gleichzeitig zu arbeiten, sich etwas mehr Ruhe gönnen und lieber einen Thriller nach dem anderen zu Papier bringen. In diesem Fall wäre es besonders angeraten gewesen.

„Der 16. Betrug“ ist zwar durchaus solide Unterhaltung, aber James Patterson hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er es besser kann. Warten wir also auf die Fortsetzung.

Eine Anmerkung zum Schluss: Der Klappentext der deutschen Ausgabe hat wenig mit dem Inhalt des Romans zu tun.




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Veröffentlicht am 13. September 2020