Buchkritik -- Rolf Peter Sieferle -- Das Migrationsproblem

Umschlagfoto, Buchkritik, Rolf Peter Sieferle, Das Migrationsproblem, InKulturA In welchem Verhältnis steht die derzeitige Masseneinwanderung zum deutschen Sozialstaat? Diese Frage beantwortet Rolf Peter Sieferle kurz und bündig: sie schafft ihn ab. Kurz vor seinem Freitod im September 2016 schloss der Autor sein letztes Buch ab und dessen Inhalt gibt keinen Anlass auf die Hoffnung einer positiven Wende der hauptsächlich muslimischen Invasion Deutschlands.

Sieferle belegt in seinen knapp gehaltenen, jedoch luziden Argumenten die dramatische Situation, in der sich unsere Heimat befindet. Nach den Rechtsbrüchen der Kanzlerin und ihrer politischen Freunde im Herbst 2015 macht unser Land eine Transformation durch, die bislang ihresgleichen suchen konnte. Analphabetische Barbaren, so Sieferle, machen sich unter der stillschweigenden Duldung der Verantwortlichen daran, Deutschland als Sozialstaat zu vernichten.

Der Autor weist nach, dass die offiziell angeführten Gründe für Merkels Entscheidung nur vorgeschobene waren und weder das Rentenproblem noch die Arbeitsmarktsituation, geschweige denn der angebliche Fachkräftemangel oder gar eine universelle Pflicht zur Humanität der ausschlaggebende Faktor für die einsame Entscheidung der Kanzlerin gewesen sind. Sondern "Das politische Ziel der europäischen Akteure besteht aber offenbar darin, diese Zuwanderung in einem solchen Ausmaß und Tempo herbeizuführen, dass die überkommenen, kulturell als 'Ethnien' definierten europäischen 'Völker' in eine amorphe Ansammlung von Individuen verwandelt werden, die leichter despotisch-technokratisch regiert werden können."

Die Masseneinwanderung wird, so Sieferle äußerst hellsichtig, zu einer Tribalisierung der Gesellschaft führen, der die pazifistisch-defätistisch gehirngewaschene Gesellschaft nichts Relevantes entgegenzusetzen haben wird. Wir befinden uns also mitten in einem groß angelegten Bevölkerungsaustausch, den die Kanzlerin mit ihrem skandalösen Satz, dass jeder zum Volk gehört, der sich auf deutschem Staatsgebiet befindet, bereits als unumkehrbar definiert.

Sieferle entlarvt die Narrative des linken Universalismus als weltfremde Ideologie, die den Autochthonen die Folgekosten tragen lässt, ohne deren Kritik zur Kenntnis zu nehmen. Bereits jetzt wird auf eine vom politischen Mainstream abweichende Meinung mit politisch-juristischen Kniffen reagiert und dabei sukzessive die Freiheit des Bürgers zur Artikulation kritischer Worte eingeschränkt. Dass dabei in Kauf genommen wird, ja geradezu eine stillschweigende Übereinkunft zwischen Politik und Medien besteht, den kritischen Bürger zu kriminalisieren, ist offensichtlich.

Das Fazit von Rolf Peter Sieferle ist gnadenlos. Europa ist dem Untergang geweiht und kann nur noch als Signalwirkung für andere Regionen dienen, um es anders, besser zu machen. Letztendlich werden diejenigen Staaten, die sich des Isolationismus bedienen und die eine strikte Auswahl unter denjenigen treffen, die ins Land dürfen, die Überlebenden sein. Deutschland wird mit dieser Zukunft allerdings nichts mehr zu tun haben.




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Veröffentlicht am 19: März 2017