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Buchkritik -- Michael Connelly -- Wüstenstern

Umschlagfoto, Buchkritik, Michael Connelly, Wüstenstern, InKulturA Jake Pearlman, der Stadtrat von Los Angeles, hat die „Offen-Ungelöst-Einheit“ des LAPD wiederbelebt, um den ungeklärten Fall seiner kleinen Schwester Sarah erneut aufzurollen. Deren Mord im Jahr 1994 wurde in der Presse sofort vom O.J. Simpson-Fall überschattet, als dieser einen Tag später bekannt wurde.

Da nicht einmal ein Stadtrat eine Polizeieinheit für einen einzigen bevorzugten Fall neu aufstellen kann, wird erwartet, dass Detective Renée Ballard und ihre größtenteils ehrenamtliche, heißt unbezahlte Truppe, auch einige andere ungeklärte Fälle wieder aufrollen.

Dadurch erhält Bosch eine neue Gelegenheit, Beweise gegen Finbar McShane zu sammeln, ein krimineller Manager, von dem er überzeugt ist, dass er 2013 seinen Chef, den Industrieunternehmer Stephen Gallagher, seine Frau und ihre beiden Kinder hingerichtet und in einem Grab in der Wüste verscharrt hat.

Dieser Fall hat Bosch mehr verfolgt als jeder andere, den er nicht abschließen konnte, und er ist nur bereit, im Mordfall Pearlman zu arbeiten, wenn er dadurch eine weitere Chance gegen McShane zu ermitteln erhält.

Wie sich bald herausstellt, ist der Pearlman-Fall wesentlich komplexer als angenommen, weil der Durchbruch, der die Einheit zu einem überraschenden neuen Verdächtigen führt, sich als politisch heikel und irreführend erweist.

Die Auflösung der Gallagher-Morde – wieder ein Beweis dafür, dass jedes Detail genau untersucht und jeder Spur nachgegangen wurde, wohin sie auch führte – ist, wie immer aus Connellys Feder, routiniert und ausführlich, aber weniger raffiniert und dramatisch. Fans des alternden Detektivs, die befürchten, dass er milder werden könnte, werden erfreut sein zu hören, dass „er durch die Einteilung in ein Team nicht zu einem Teamplayer wurde“.

„Wüstenstern“ ist nicht der beste Roman um den Eigenbrötler Bosch und zwischen den Zeilen können die Leserinnen und Leser so etwas wie Müdigkeit feststellen. Wie gut, dass seine Tochter inzwischen auch der Polizei arbeitet. Wer weiß…?




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Veröffentlicht am 12. September 2024