Buchkritik -- John Darnton -- Zwillingspark

Umschlagfoto  -- John Darnton  --  Zwillingspark Gentechnik, therapeutisches Klonen und Stammzellenforschung sind die Streitpunkte der modernen Wissenschaft. Sie werfen ethische Fragen auf, die nicht leicht zu beantworten sind. Nicht nur das Lager der Naturwissenschaftler, sondern auch das der Geisteswissenschaftler, der Theologen und der Politiker ist gespalten. Die Frage, wann der Mensch ein Mensch ist und als solcher seine unumstößlichen Rechte hat, bekommt eine neue Relevanz.

John Darton hat sich diesem Themas in seinem neuen Roman Zwillingspark angenommen. Eine Gruppe von reichen und einflußreichen Amerikanern hat sich zum Zweck der eigenen Lebensverlängerung lebende Organbanken in Form von geklonten Menschen angelegt. Einem dieser Klone gelingt die Flucht aus der hermetisch abgeschirmten Anlage. Er sucht den "Prototyp", das Orginal auf. Schnell kommen sie dieser einflußreichen Gruppe auf die Spur. Ihre Suche, bzw. ihre Flucht führt sie durch ganz Amerika.

Neben einem exzellenten Roman, der an Spannung nichts zu wünschen übrig läßt, beschreibt Darnton dieses heikle Thema auf kompetente Weise. Die Gefahren, die bei mangelder Überwachung dieser Experimente drohen, sind durchaus realistisch geschildert. In diesem Fall entscheidet einzig und allein die Tatsache des vorhandenen Kapitals über Leben und Tod. Das scheint nicht allzuweit hergeholt, denn in den USA werden schon horrende Summen für eine Klonierung eines Menschen geboten.

Darnton gelingt es, sich fern von allem Horror nach Frankenstein`scher Art, diesem Thema auf eine intelligente und spannende Art zu nähern. Kenntnisreich beschreibt er dabei den Stand der Forschung und die dabei zu erwartenden Risiken. Dieser Roman ist eines von diesen Büchern, das man, einmal begonnen, erst wieder beiseitelegt, wenn es ausgelesen ist.




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